Untertagblues

von Peter Handke

 

Ein „Wilder Mann“ ist mit der Untergrundbahn unterwegs, er geht im Waggon auf und ab oder hält sich im Gedränge an einer Haltestange fest. Seine Seelenlage ist nicht einfach nur angespannt, mein: hochexplosiv. Mindestens. Wer immer da neben ihm steht oder in den vielen Stationen ein- und aussteigt – alle Mitfahrer steigen nur seine Wut, sie ekeln ihn an. Besser, er wäre zu Hause geblieben. Der Weltekel des „Wilden Mannes“ ist allumfassend, nichts als Scheinleben, Verlogenheit und Hässlichkeit um sich herum nimmt er wahr, und immer mehr redet er sich in Rage, wirkt Angst einflößend und komisch zugleich. Er erfindet den einzelnen Passgieren Geschichten, die unversehens zu Beschimpfungen werden; er liest ihnen die Leviten – bis die zusteigende „Wilde Frau“ ihn zum Schweigen bringt und den Konterpart gibt, ohne dass er noch einmal zu Wort kommt.

 

Der „Wilde Mann“ und die “Wilde Frau“ und 13 Fahrgäste, die in Wortkaskaden des „Wilden Mannes“ insgesamt an die 70 verschiedenen Rollen zu bewältigen haben.

 

Inszenierung: Meschnigg Alfred

 

Premiere: 26. April 2008

 

Veranstaltungsort: Josef-Resch-Haus Innichen

 

Auf der Bühne: Bachmann Katrin, Crepaz Peter, Hackhofer Markus, Innerkofler Lisbeth, Janach Kathrín, Kraler Harald, Landua Frank, Mairginter Peppe, Niederwolfsgruber Paul, Senfter Hannes, Strobl Anton, Tempele Ingrid, Tschurtschenthaler Josef, Tundo Vera, Zwigl Roswitha

 

Hinter der Bühne: Hofer Hansjörg, Janach Kathrín, Kraler Harald, Kühebacher Georg, Mairginter Peppe, Meschnigg Alfred, Momenté Giuseppe, Mühlmann Hans-Peter, Niederwolfsgruber Gerd, Nocker Emanuel, Oberhofer Annemarie, Rainer Eduard, Rainer Tim, Schäfer Andreas, Steinmair Oswald, Taschler Annemarie, Taschler Stefan, Trojer Walter, Wisthaler Harald, Wisthaler Maria

 

 

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